Weisheit eines 2 CV-Fahrers

Der Citroen 2 CV ist mehr als nur ein Auto:

  • Eine Legende
  • Eine Lebenseinstellung
  • Ein Ueberlebenskünstler

2 CV fahren ist..........

..stressfrei durch die Gegend schaukeln

..bei schönem Wetter einfach das Dach aufmachen


..von anderen Autofahrern nicht ernst genommen werden

..zuverlässig an's Ziel kommen (wenn auch nicht immer als Erster)

..immer sich schon auf die nächste Fahrt freuen

..mit 80km/h hinter einem Laster herfahren, ohne zu drängeln

..den Drang zum Ueberholen zu verspüren


..andere 2 CV-Fahrer grüssen und von ihnen gegrüsst werden

..auch ohne Zentralverriegelung vom Fahrersitz aus alle
Türen öffnen zu können


2 CV fahren ist nicht. . . . . . . . . .

. . 08/15

. .immer der Erste sein

. .eingebaute Vorfahrt


Geburtsgeschichte des 2cv

Die Geschichte des 2 CV wurde schon oft und breit erzählt und stellt praktisch einen Fixpunkt in jeder Entenberichterstattung dar. Da sie aber wirklich nett und unterhaltsam ist, soll dieser Artikel hierbei keine Ausnahme sein.

Im Jahre 1936 forderte
Citroen's damaliger Generaldirektor, Pierre Boulanger, von seinem Chefkonstrukteur, Brogly, einen wirtschaftlichen, frontgetriebenen Wagen, der Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffel oder ein Fass Wein bieten sollte und mindestens 60 km/h schnell sei, dabei aber nicht mehr als 3 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen sollte.
Weiter soll das Fahrzeug schlechteste Wegstrecken bewältigen können und so einfach zu bedienen sein, das er selbst von Anfängern problemlos gefahren werden kann.
Er muss sehr gut gefedert sein, so dass ein Korb mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht.
Schliesslich muss das Fahrzeug um ein Drittel billiger sein als der Traction Avant.
Es soll kein Gedanke an das Design verschwendet, sondern die ganze Aufmerksamkeit den Anforderungen des täglichen Lebens gewidmet werden.
So kam es, dass es sehr viele urige Vorschläge gab. Ein optisch nicht sehr reizvoller, aber technisch guter Vorschlag wurde realisiert.
Diese Vorserie lief unter dem Namen TPV (Toute Pet
ite Voiture).
Anfangs 1937
wird der 1. Prototyp fertiggestellt (es wurden insgesamt 49 Prototypen gebaut).



Nun stand dieses Auto vor dem Vorstand von Citroen, die fast alle der Reihe nach in Ohnmacht fielen, als sie dieses Auto sahen!
Der Motor war luftgekühlt, hatte keinen Wischermotor, der Tacho wurde vergessen, nur ein Scheinwerfer, ein Rücklicht, die Sitze waren Hängematten in klapprigem Rohrgestell und die Federung war nun ganz anders als man es im Fahrzeugbau kannte. Das Auto sah aus wie eine eingefrückte Wellblechgarage mit Rädern.

Bei näherem Betrachten des Autos wurde fo
lgendes weiter festgestellt:

Es hatte einen kleinen Boxermotor mit 9 PS und 375 ccm.
Es hatte 4 Türen und man konnte mit Hut im Auto sitzen.

Ein Kofferraum wurde auch nicht vergessen.
Die Sitze konn
te man sehr einfach für ein Picknick ausbauen (wie es heute wieder viele Vans können).

Der Vorstand setzte sich ins Auto. Weiter wurden auch Eier ins Auto gelegt und ab auf die Teststrecke, welche 2500m lang-/ und ca. 130 Kilometer von Paris entfernt war (Citroen baute sie 1938) . So konnte man den TPV ungestört testen.
So nach 2-5 Minuten war die Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreicht worden und was machte das Auto? Es plumpste und hopste nicht wie jedes andere Auto von Schlagloch zu Schlagloch. Nein,
es behielt immer die Räder auf dem Boden und schaukelte erheblich.

Die hässliche Möhre w
ar bis auf die missglückte Optik eigentlich das Auto, was sich der Vorstand vorstellte.
Nun liess sich der Vorstand erklären, warum das Ding wie eine verunglückte Blechgarage aussah;

Das Auto sollte sehr leicht werden, weil man sonst einen grösseren Motor benötigte. Darum kamen nicht viele Verstärkungen in das Auto.

Da aber grosse Blechteile sehr wenig Stabilität ohne Verstärkungen ergeben, hat man halt die Sicken in das Blech gedrückt. Genial oder nicht? Darum sah das Auto aus wie eine Wellblechgarage.

Von diesem hässlichen aber genialen Auto hörte auch ein Herr Porsche, der gleich einige seiner engsten Mitarbeiter nach Frankreich schickte, um das hässliche Ding zu begutachten.
Als sie das Fahrzeug sahen, lachten sie sich halb tot und berichteten Porsche, dass das Ding so hässlich ist, das
keiner damit fahren wird und überhaupt, diese komischen Franzosen haben alles anders gemacht als wir.

Leider kam der Zweite Weltkrieg dazwischen und man beschloss, das Projekt geheim zu halten. Der Grossteil der 250 ursprünglich bis
1941 gebauten Prototypen wurde vernichtet.
3 Prototypen sind erst 1994 in einem Speicher, eingemauert, auf dem ehemaligen Testgelände, gefunden worden.


Ende 1942 wird die Entwicklung des TPV wieder aufgenommen. Es wird jedoch noch knapp 6 Jahre dauern, bis die Ente serienreif war.

1947 wurde die en
dgültige Federung des TPV entworfen. Die Eigenart der Federung ist bis heute ein absolutes Charakteristikum.

Ein geübter 2 CV-Fahrer kann mit einer beherzten Kurvenfahrt, aufgrund der extremen Schräglage, für fassungslose, entsetzte Gesichter am Strassenrand sorgen. Möglich macht das aus dem Kutschenbau bekannte Prinzip der Längsfederung: Nicht die beiden Vorder-/ und die beiden Hinterräder sind miteinander
verbunden, sondern jeweils die beiden rechten und linken Räder. Dadurch entfernen sich bei starker Seitenneigung die kurvenäusseren Reifen etwas voneinander und geben dem Auto mehr Stabilität.

Am 7. Oktober 1948
wird der 2 CV der Oeffentlichkeit auf dem Pariser Salon vorgestellt.



Unter der Haube war (entgegen des ursprünglich geplanten wassergekühlten Motors) ein luftgekühlter 2-Zylinder-Boxermotor mit 9 PS am werkeln. Auf der Haube hatte es sich ein zweiter Scheinwerfer gemütlich gemacht, nur 1 Rücklic
ht und Schweibenwischer mit Tachowellenantrieb (die Wischgeschwindigkeit war abhängig von der Fahrgeschwindigkeit; an der Ampel gingen die Wischer nicht).

Aber erst am 22. September 1949 wurde der erste 2 CV an Kunden ausgeliefert.

Citroen wollte den 2 CV schon früher anbieten, musste jedoch erst neue Fliessbänder für ihre Herstellung einrichten.
Ausserdem soll Generaldirektor Boulanger mit dem Produktionsbeginn gewartet haben, bis sich die finanziellen Verhältni
sse der "kleinen Leute" nach dem Krieg besserten und eine Werbekampagne für das neue Auto Erfolg und Absatz versprach.

Obwohl die Fachpresse vor allem Hohn und Tadel für den etwas anderen Kleinwagen übrig hatte und nach einem serienmässigen Dosenöffner fragte, belief sich die Wartezeit zwei Jahre später bereits auf 6 Jahre und man musste schon Arzt oder Priester sein, um vorgereiht zu werden.




Die Abbildung zeigt einen 2 CV aus dem Jahre 1949.



Folgejahre des 2 CV

1950

Der 2 CV bleibt unverändert, nur der Preis wurde von 228'000 Francs auf 235'000 Francs angehoben. Es wurden 6'169 Fahrzeuge gefertigt.

1951

Der 2 CV erhält ein Zündschloss im Amaturenbrett und eine abschliessbare Fahrer-/Beifahrertüre.
Ab März 1951 hat Citroen den Kastenwagen Fourgonnette im Angebot. Mit seinem Leergewicht von 515 kg hat er eine Zuladung von 320 kg. Der Aufbau besitzt, ausser zwei ovale Fenster in den Hecktüren, keine Fenster. Auf dem Kotflügel der Fahrerseite ist ein kleiner Spiegel montiert. Es wurden bereits schon 14'592 Citroen 2 CV gefertigt.



1952

Der Export in die Schweiz und Belgien beginnt. Die Motorhaube erhält einen Drehgriff und die Türen lassen sich nun auch von Innen verriegeln. Es werden 21'124 Fahrzeuge gefertigt.



1953

Der Kühlergrill erhält den neuen Citroen-Winkel, das Oval entfällt und es bleibt nur das Double Chevron. Die Farbe des 2 CV ändert sich auf Dunkelgrau glänzend. Die Felgen sind in Elfenbein-beige lackiert. 35'361 Fahrzeuge werden angefertigt.

1954

Das Klappfenster kann nun im offenen Zustand durch eine Gummihülle an der Tür befestigt werden. Die Sitzbezüge haben nun ein Schottenmuster. Der Tacho bekommt eine Beleuchtung für die Nacht. Bereits werden 52'791 Fahrzeuge angefertigt.

1955

Der 2 CV erhält einen neuen Motor. Bei einer G
rösse von 425 ccm leistet er 3'500 U/min. Der 2 CV wird mit nun 12 PS und einer Fliekraftkupplung geliefert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt jetzt 80 km/h. Das Rolldach wird kunststoffbeschichtet. Die Ente erhält Blinker (vorerst nur seitlich oben hinter den Fondtüren). 95'868 Fahrzeuge werden angefertigt.

1956

Durch den Einbau von anderen Kolben erhöht sich die Verdichtung von 6,2:1 auf 7,0:1. An den Vordertüren werden nun Regenrinnen vorgesehen und die Klappfenster erhalten Dichtungen.

1957

Ein anderer Schaltknopf wird verbaut. Eine Heizung und Lüftung für die Frontscheibe wird eingebaut. Die Farbe des Lenkrads wechselt von Schwarz auf Grau. Der Rückspiegel und das Heckfenster werden vergrössert. Die Motorhaube wird mit einem Längsstreifen aus Aluminium verziert.


1958

Der 2 CV Sahara 4x4 erscheint. Dieser 2 CV hat einen zusätzlichen Motor im Kofferraum, welcher die Hinterräder antreibt. Für den zweiten Motor gab es natürlich einen eigenen Starterknopf und Choke. Die zwei Tanks waren unter den vorderen Sitzen verstaut. Die Tankstutzen sassen in den vorderen Türen. Beide Motoren (und damit auch Achsen) konnten unabhängig voneinander betrieben werden. Zuvor musste aber die Fliehkraftkupplung im ausgekuppelten Zustand mit einem Spezialhaken arretiert werden. Bestückt war der Wagen mit 155-400X Reifen und hatte somit die nötige Traktion bis zu Steigungen von 60%.



1959

Die Heizung wird verbessert (insbesondere die Frontscheibenbelüftung).

1960

Alle Modelle bekommen neue Reifen (135x380 statt bisher 125x400). Die Produktion des 375 ccm Motors wird eingestellt. Die Innenausstattung ist nun auch in Blau zu bekommen und es gibt sogar ein Radio als Extra, gegen Aufpreis.

1961

Die Wellblechmotorhaube wird durch eine 5-rippige Hochglanzhaube ersetzt. Gleichzeitig wird auch der Kühlergrill etwas verändert (flachere Form mit bogenförmiger Oberkannte). Die Türschlösser wurden verbessert und die Innenausstattung ist nun in Grün oder Braun lieferbar.



1962

Die Motorleistung wird auf 14 PS erhöht (Höchstgeschwindigkeit jetzt bei 85 km/h). Sonnenblenden werden eingebaut. Der Blinkerhebel wandert ans Lenkrohr. Der 2 CV erhält eine Innenleuchte.

1963

Der 2 CV erhält ein neues Amaturenbrett, indem nun der neue Tacho vom Fensterpfosten in das Amaturenbrett verlegt wird. Der Tacho beinhaltet eine Batterieleuchte, einen Kilometerzähler und anstatt des Messstabes gibt es jetzt eine elektrische Benzinuhr. Die Scheibenwischer wurden nun nicht mehr von der Tachowelle, sondern von einem Elektromotor angetrieben. Die Leistung wird auf 16 PS erhöht. Die Stossstange wird verändert.



1964

Ab sofort werden nun Michelin-X-Gürtelreifen der Grösse 125x380 montiert. Die Türschaniere der Vordertüren befinden sich jetzt auch Vorne. Vorne werden nun Sicherheitsgurte vorgesehen.



1965

Der 2 CV bekommt ein verstärktes hinteres Rahmenteil, Parkleuchten auf beiden Seiten und grössere Blinker. Die Reserveradhalterung im Motorraum wird verbessert.



1966

Es gibt einen neuen Kühlergrill. Das Citroen-Logo sitzt jetzt über dem Kühlergrill. Der vielrippige Kühlergrill wird durch drei horizontale Stäbe ersetzt. Weiter bekommt der 2 CV ein drittes Seitenfenster. Der Auspff wird verlängert und reicht jetzt bis zum Heck. Die Handbremse bekommt einen neuen Griff.



1967

Der 2 CV heisst nun 2 CV Export und bekommt neue Türgriffe sowie eine neue Klappfensterhalterung. Das Amaturenbrett wird schwarz und erhällt einen Breitbandtacho, die Felgen Radkappen. Der Export-Wagen (Deutschland) hat nun vorne Einzelsitze, die Wagen für den heimischen Markt behalten die Sitzbank. Die Produktion des 2 CV's Sahara wird eingestellt.
Citroen stellt die 18 PS starke Dyane 4 vor, welche sich zwischen 2 CV und Ami 6 ansiedeln soll.



1968

Der 2 CV bekommt einen 602 ccm grossen 28 PS starken Motor. Er bekommt hängende Pedale und ein verbessertes Belüftungssystem. Der sogenannte Méhari, welcher als Nachfolger des Sahara gedacht ist, wird vorgestellt. Zuerst gibt es ihn nur mit Frontantrieb. Seine Karrosserie ist vollständig aus Kunststoff. Die Allradversion soll 1979 folgen.



1969

Der 2 CV erhält hinten zwei Bremsleuchten und die Sitzpolsterung wird verbessert.

1970

Der 2 CV 4 und der 2 CV 6 werden eingeführt. Der 2 CV 4 hat einen 431 ccm grossen 23 PS starken-/ und der 2 CV 6 einen 602 ccm grossen und 28 PS starken Motor.
Die elektrische Anlage wird auf 12 Volt umgestellt. Er besitzt neu eine leichtere Lenkung, neue Rückstrahler (somit entfallen die seitlichen Blinker) und eine neue Lichtmaschine. Die Fahrzeuge sind mit Dreipunktsicherheitsgurten ausgestattet. In die vorderen Kotflügel werden runde Blinklichter eingebaut (nach hinten zeigend). Der Motor bekommt einen neuen Ventilator mit 9 Flügeln.



1971

Ab diesem Baujahr wurden nur noch die beiden Typen 2 CV 4 und 2 CV 6 angeboten.

1972

Die Bremsanlage wird erneuert. Serienmässig werden jetzt 3-Punkt Sicherheitsgurte eingebaut. Der 2 CV 4 bekommt den 435 ccm grösseren, 24,5 PS leistenden Motor.

1973

Alle Fahrzeuge erhalten eine bessere Geräuschdämmung und einen grösseren Hauptbremszylinder. Das Amaturenbrett wird überarbeitet, es gibt nun einen Aschenbecher in Serie (unbeleuchtet). Nun gibt es auch farbige Stoffbezüge.

1974

Es wird ein neues, gepolstertes Einspechenlenkrad spendiert. Lenkrad und Schalthebel sind nun farbig aufeinander abgestimmt. Neue Reifen; Michelin 125 15 X ersetzen die 125 x 380. Der Choke sitzt jetzt rechts.

1975

Die bisher runden Scheinwerfer werden durch eckige ersetzt. Sie sind jetzt vom Innenraum aus in der Höhe verstellbar. Der Dreirippengrill wird durch einen Plastikgrill ersetzt. Das Citroen-Logo sitzt jetzt wieder mitten auf dem Kühlergrill. Die Stossstange wird geändert. Das Rolldach ist ab sofort von Innen zu öffnen und zu schliessen. Aufgrund von neuen Abgasnormen wird die Leistung von 28 PS auf 25 PS gedrosselt, um den Schadstoffaussstoss zu verringern.



1976

Der 2 CV Spezial wird ins Angebot aufgenommen. Er ist vorerst nur in gelb zu haben. Er hat die technischen Daten des 2 CV 4, hat jedoch kein drittes Seitenfenster, runde Scheinwerfer, den alten kleinen Tacho und einfachere Sitze (Kunstleder). Das Dach lässt sich wieder von Aussen öffnen und die schmale Heckstossstange wird verbaut.
Weiter erscheint ein Sondermodell: der Spot (Abkürzung für Spécial Orange Ténéré, wegen der orangen Lackierung).



1977

Die Lenkübersetzung wird geändert, der 2 CV erhält ein Kontrolllämpchen für den Stand der Bremsflüssigkeit. Alle 2 CV-Typen erhalten ein etwas verkleinertes Lenkrad aus Polypropylen.

1978

Citroen gibt 5 Jahre Garantie für alle Modelle gegen Rost (ganz schön mutig). Den 2 CV Special gibt es jetzt auch in den Farben rot und weiss; Zusätzlich bekommt er ein drittes Seitenfenster spendiert. Alle 2 CV's bekommen die 3-Punkt-Automatikgurten.

1979

Die Produktion des 2 CV 4 wird eingestellt. Der 2 CV 6 hat nun wieder einen 602 ccm grossen, 29 PS starken Motor. Auf den Rücksitzen haben nun alle 2 CV's 2 Punkte-Beckengurte. Der 20 Liter Stahlblechtank wird durch einen 25 Liter Kunststofftank ersetzt.

1980

Der 2 CV Spezial hat nun auch die 29 PS Maschine. Das bringt eine Höchstgeschwindgkeit von 115 km/h. Der Name des 2 CV 6 ändert sich in 2 CV Club. Am Amaturenbrett wird eine Oeldrucklampe installiert.

1981

Die Charleston-Ente wird geboren. Das Sondermodell wird in rot-/schwarz und gelb-/schwarz angeboten. Es gibt keinerlei technische Aenderungen.



1982

Es gibt jetzt nur noch den 2 CV Club und den 2 CV Charleston. Der Choke bekommt eine rote Kontrollleuchte. Alle 2 CV Modelle bekommen innenliegende Scheibenbremsen an den Vorderrädern. Das Sondermodell Charleston bekommt verchromte Scheinwerfer und die Sitze eine neue Polsterung. Der Bau der Dyane wird endgültig eingestellt.

1983

Neben der verbesserten Geräuschdämmung werden die Sicherheitsgurte verändert (mit Einhandbedienung).

1984

Keine technischen Aenderungen. Die gelb-schwarze Variante des 2 CV Charleston entfällt und sie wird durch eine hell-dunkelgraue ersetzt. Weiter wird eine Special Edition auf den Markt gebracht, den 2 CV France 3. Die Lackierung (und der Sitzbezug) besteht aus weisser Grundfrabe mit blauen Streifen.



1985

Der 2 CV bleibt unverändert. Eine Serie von 2000 2 CV Dolly (spezielle Lackierung) wird eingeführt.



1986

MEINE ENTE WIRD GEBAUT.
Der Motor aller 2 CV's haben nun wieder 28 PS aus 597 ccm.

1987

Das Sondermodell "I fly Bleifrei" kommt als Sonderserie auf den Markt. Der 2 CV erhält einen Rückfahrscheinwerfer.
Der 2 CV verschwindet aus dem schweizer-/und österreichischen Markt, da neue Umweltbestimmungen bezüglich des Katalysators, in diesen Ländern, in Kraft treten.



1988

Der 2 CV bleibt unverändert.

1989

Auch in diesem Jahr bleibt der 2 CV unverändert.


DAS ENDE


Da sich der Gesetzgeber immer mehr Vorschriften zum Umweltschutz einfallen liess und sich das Oeko-Auto Ente als gar nicht so öko herausstellte, war die Produktion des 2 CV's dem Untergang geweiht.
Mit der Katalysator-Einführung in den 80er-Jahren hatte der 2 CV endgültig verloren.
Eine Aufrüstung der Konstruktion aus den 30ern wäre zu teuer gekommen.


So rollte am 27. Juli 1990 der Letzte seiner Art in Form eines grauen 2 CV Charleston vom Band des portugiesischen Werks in Mangualde.

Insgesamt wurden 5'114'966 2 CV's gebaut.

Dennoch werden die rudimentär im Strassenbild vorhandenen Reste dieser wunderbaren Geschichte bis heute von Liebhabern ( auch ich bin nicht von diesen ausgeschlossen) gehegt und gepflegt.

Der 50. Geburtstag

Am 24. Dezember 2007 wurde ich, wie ja sicherlich bekannt ist, 50 Jahre jung (oder soll man sagen alt?). Da es ja schon lange mein Wunsch war, eine Ente zu besitzen, möchte ich Euch die Geschichte, welche sich meine Familie sowie diverse Kollegen dazu ausgedacht haben, nicht vorenthalten.

Das Ganze begann im Jahre 2006. Damals war im Sommer die Weltmeisterschaft im Fussballspielen. Ich lud Kusi, Carrossier und sehr guter Kollege von mir sowie ein paar Arbeitskollegen zu mir zu einer Grillparty ein. Da an diesem Abend gerade ein Fussballmatch im Fernseher lief, wollten sie in unserem Rasen ein Fernseher aufstellen. Ebenfalls wollten sie auf diesem auch noch Fussball spielen . Wie ihr mich ja kennt, ist der Rasen ein kleines Heiligtum von mir. Die ganze Saison durch wird er gepflegt und gehegt. So genehmigte ich dies nicht. Ich sagte meinen Kollegen, dass höchstens ein Döschwo auf den Rasen darf. Die Drohung kam natürlich postwendend von meinen Kollegen zurück, indem sie mir drohten, an meinem 50. Geburtstag den Rasen total "umzuachern".

Es ging nicht lange hatte Kusi eine Ente gekauft, um diese zu restaurieren. Jedes mal, wenn ich in der Carrosserie war, fachsimpelten wir über seine Ente. Ende 2006 sah ich dann einmal im Ricardo (Steigerungsportal
im Internet), dass ein Döschwo ausgeschrieben war. Da ich schon lange ein Fan der Ente war und gerne einen besitzen wollte, konsultierte ich Kusi, was er zu diesem ausgeschriebenen Gefährt meine. Er sagte zu mir, dass es ein "heisses Eisen" sei, von einer Privatperson ein solches Fahrzeug zu kaufen, da ja bekannt ist, dass die 2 CV's allgemein grosse "Rostlauben" seien. Da der Ersteigerungspreis einigermassen normal war, erklärte ich Kusi, dass ich das Risiko auf mich nehme und das Fahrzeug ersteigern werde. Als ich dies im Internet vornehmen wollte, war das Fahrzeug bereits von einer anderen Person ersteigert worden. Die Enttäuschung war natürlich sehr gross.

Als ich dann Anfangs Jahr 2007
wieder einmal zu Kusi ging, bemerkte ich, dass er einen 2 CV hatte. Der Neid war natürlich schon gross und ich fragte ihn, was er eigentlich mit 2 CV's machen wolle? Er erklärte mir, dass er den 2 CV sehr günstig von einem Kollegen erhalten habe, diesen Prüfungsbereit machen werde, um ihn dann wieder mit Profit zu verkaufen.

Das ganze Jahr durch wurde ich von Kusi und von meinen Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass es gar nicht mehr so lange geht, bis ich 50 Jahre alt werde und der Rasen ja dann dranglauben müsse.

Ein paar Tage vor meinem Geburtstag bemerkte ich auf einem Parkplatz, in unmittelbarer Nähe unseres Hauses, einen kleinen Bagger. Ich dachte mir aber nichts Schlimmes dabei.

Am 24. Dezember (Geburtstag) waren meine Frau und ich zum Mittagessen bei meinen Eltern
eingeladen. Gegen 1300 Uhr telefonierte mir meine Tochter Sibylle, dass wir doch wieder nach Hause kommen sollen, da bereits Gratulanten warten würden. Als ich dann bei unserem Hause vor fuhr, erlebte ich wohl den Schreck meines Lebens.

Vor der Garage stand der kleine Bagger. Eine Schaufel voll Erde lag neben ihm. Kreideweiss ging ich um das Haus und malte mir schon in Gedanken aus, wie wohl mein Rasen aussehen würde. Aber welche Ueberraschung:

Im Rasen stand ein 2 CV.



Um den Döschwo herum standen ein Teil meiner Arbeitskollegen, Kusi sowie zwei meiner Töchter und sangen Happy Birthday.
Die Ente war total
zerlegt und die Teile waren nur aneinander gestellt.



Zu meiner weiteren Ueberraschung waren meine Kollegen human bei der "Bearbeitung des Rasens". Sie hoben lediglich mit dem Bagger 4 kleine Löcher aus, um die Räder des Döschwo's hineinzustellen.

Bei der anschliessend gemeinsamen Feier erklärte mir dann Kusi, dass es diese Ente sei, welche ich ersteigern wollte. Er habe diese im Auftrag meiner Familie und ihm ersteigert, sonst wäre ja die ganze Geburtstagsüberraschung ins Wasser gefallen.

Hiermit möchte ich mich noch einaml bei meiner Ehefrau Marietta, den beiden Töchtern Tamara und Sibylle, Kusi sowie bei den mithelfenden Arbeitskollegen recht herzlich für das wohl schönste Geschenk meines Lebens sowie für die Ueberraschung bedanken.
Ich werde die Ente ganz sicher in Ehre halten.